Blütenschmuck im Exotengarten
Abgesehen davon, dass ein Garten, der nur mit Solitärpalmen bepflanzt ist, steril wirken würde, erfreut man meist mit eben solchen blühenden Gewächsen den Partner / Partnerin, die einen eh für verrückt halten. Man schafft Übergänge zu anderen Beeten, hat ganzjährige, bunte, leuchtende Beete, die die Insekten anlocken und einem selber auch sehr viel Spaß machen und meist keine besondere Pflege benötigen.
Frühjahr bis Anfang Sommer:
Ich habe an einigen Bereichen vorwiegend Frühjahrsblüher eingesetzt. Krokusse, Hyazinthen, Tulpen, Narzissen, Allium. Dadurch bekommt man einen Vorgeschmack auf die neue Gartensaison, wenn man sieht, wie sie aus dem Boden kommen. Sie sind winterhart und benötigen keinen weiteren Pflegeaufwand. Man hat verschiedenste Farben, Höhen, etc. zur Verfügung damit. Ausgegraben wird keine der Zwiebeln!
Den Frühjahrsblühern folgen dann Austriebe der Belladonnas, die nur Blätter treiben, dann im Sommer einziehen und im September ihre Blüten aus dem Boden schieben (ausschließlich Blüten). Ein toller Anblick. Auch die Gladiolen sind dann soweit sich für den frühen Sommer in Position zu bringen und ein Blütenmeer loszulassen. Die Tränenden Herzen reihen sich dann blühend ein (weiß und rosa)
Diverse Kamelien (Camellia japonica) machen eine schattigere Ecke sehr interessant und sorgen dort ab März für ein Blütenmeer in verschiedensten Farben. An anderer schattigerer Ecke habe ich verschiedene Azaleen und Begonia grandis eingesetzt in Kombination. Begonia grandis ist auch ein farblich schöner, pflegeleichter, sehr frostharter, kleinerer Strauch mit rosa Blüten, hellgrünen Blättern mit roter Unterseite.
Für den Schatten auch sehr gut geeignet, Rittersporn. Giftig! Aber in verschiedenen Farbe zu haben und sehr ausdauernd und anschaulich.
Sommer bis Anfang Winter:
An blühenden Sträuchern habe ich eine rote und cremefarbene Fuchsie (Blüte früher Sommer bis Anfang Winter) ausgepflanzt, die bereits große Höhen erreichen, (ca. 180 - 220 cm), aber gut geschnitten werden können. Normale Fuchsien haben die Mildwinter 2014/2015 u 2015/2016 überstanden. Ich habe auch eine als "blaue Fuchsie" angebotene großblütige Fuchsie, die sich bisher gut hält. 2021 ist eine neue Fuchsie hinzugekommen, die mir in der Kölner Flora bei der dortigen Fuchsien Ausstellung gut gefallen hatte und winterhart ist.
Es gibt verschiedenfarbene Dahlien im Garten, meist nahe der Hauswand. Geschützt werden sie mit einem Jutesack voller Rindenmulch, den ich über den Pflanzort der Dahlien lege und sie damit abdecke. Den Jutesack mit Rindenmulch am besten mit einer Folie abdecken, damit das Rindenmulch nicht nass wird. So lässt sich der Rindenmulch auch wieder gut entfernen im Frühjahr. Auch gut für Exoten, da der Jutesack formbar ist.
Im Schutz von Exoten habe ich Callas (Pink u. weiß), Dahlien und Agapanthus ausgepflanzt, die dort geringere Fröste abbekommen und so dauerhaft in der Erde bleiben können. Agapanthus wächst mittlerweile auch frei, ohne Schutz, da er -10 Grad schon überstanden hat. Auch die pinke Calla hat sich schon an anderer Stelle vermehrt und überlebt die hier milden Winter (-10 Grad).
Es gibt verschiedene Cannas (Indisches Blumenrohr), welches ich in Maurerkübeln / Kästen kalt und dunkel frostfrei überwintere. Sie sind nicht frosthart, stellen aber später eine blühende Wand dar. Ich bevorzuge Arten mit panaschierten Blättern, die selbst ohne Blüte eine große Zierde darstellen. (Cleopatra, Champion, Tropicana/Durban, Bangkok, Stuttgart). Der exotische Eindruck der Cannas ist sehr groß, aber das Ein- und Ausgraben möchte ich nicht mehr machen, daher die permanente Kübelkultur.
Astern gibt es mit verschiedenen Höhen (40 - 240 cm), verschiedene Farben, Blüte Spätsommer bis Herbst, Blütenwiese für Insekten / Schmetterlinge, pflegeleicht, Sonnenplatz, ein MUSS, wenn man ganzjährig Blüten haben will. Asternblüten sind bei mir meistens das letzte Bienen- und Hummelfutter im Jahr.
Besondere Blüher:
Calla: Sonnenstandort, verträgt geringen Frost, verschiedene Farben, geschützt wie Dahlie gut zu halten ausgepflanzt, Blüte Sommer, unterschiedliche Frosthärten
Agapanthus: leuchtend blauer, weißer, oder weiß-blauer Blüher aus Afrika, Sonnenplatz oder zumindest Halbschatten, pflegeleicht, Blüte Sommer bis Spätsommer, Überwinterung abgedeckt oder in milden Gegenden auch ohne Schutz auspflanzbar. Hat hier schon -10 Grad vertragen und trieb wieder aus.
Belladonnas: Ausgepflanzt gesehen auf Madeira und in der Bretagne, Blätter im Sommer, Blüten September / Oktober, als Gruppe einfach toll anzusehen, frosthart, ich schütze nicht im Winter, Sonnenplatz, sollte eher etwas regengeschützt stehen
Japanischer Goldkolben: grün und rotblättrig ein kräftiger Horst mit gelborangen Blüten, in roter Form eine tolle Farbkombination für den Garten, Sonnenplatz, pflegeleicht
Begonien: Begonia grandis bisher winterhart, Schatten - Halbschatten, Blüht fast das ganze Jahr, rote Blattunterseite, hellgrüne Blattoberseite, pflegeleicht, Höhe bis 20/25 cm. Rosa Blüten
Cautleya cathcartii: Tropische Optik, rote Unterseite, grüne Oberseite, exotische Blüten, soll bis -10/12 Grad gehen, exotische Blüte, an der Hauswand ausgepflanzt, halbschattig bisher ein Dauergast, an anderer Stelle ist sie nicht wiedergekommen. -10 Grad an der Hauswand, etwas weiter weg, ist sie schon nicht wiedergekommen.
Agapanthus....gibt es mittlerweile in vielen verschiedenen Farben und sogar mit panaschiertem Blatt, wie ich 2023 in einem Gartencenter in den Niederlanden feststellen konnte. Als Agapanthus-Fan probiere ich diese Farben aus, wie es um die Winterhärte bestellt ist.
Den dunkel blauen "Northern Star" kann ich schon mal als winterhart (bis -10 Grad) bestätigen. Etwas weniger hoch als der normal blaue, aber sehr schön. Der Twister (blau-weiß) ist auch bis -10 Grad haltbar im Freiland, aber man merkt, dass er sich schwerer tut und langsamer beim Austreiben ist, als andere Agapanthus. Wie sich jetzt der gestreifte Agapanthus und der lila farbene A. machen, muss man abwarten.